Gicht – Harnsäureerhöhung

Gicht – Harnsäure - Gelenke - Nieren – Aderverkalkung
Seit dem Altertum sind Gichtanfalle sehr eindrucksvoll beschrieben.
Die betroffenen Gelenke, meistens das Großzehengrundgelenk, sind heiß, rot, dick und schmerzen extrem stark.
Die Ursache ist eine Erhöhung der Harnsäure im Körper, die ab einer gewissen Höhe nicht mehr löslich ist und als Harnsäurekristalle in den Gelenken oder manchmal als Gicht-Tophi (Knoten) in anderen Weichteilen ausfällt.
Allgemein tritt dieser erhöhte Harnsäurespiegel auf durch eine spezielle, vererbte Ausscheidungsstörung in der Niere. Frauen sind durch eine hormonell bedingte bessere Ausscheidung über die Nieren weitgehend geschützt, deshalb sind besonders Männer betroffen.
Plötzliche Veränderungen des schon erhöhten Harnsäurespiegels im Blut (auch eine plötzliche Senkung!) können zum Gichtanfall führen. Das tritt meistens auf nach einer sehr reichlichen Mahlzeit mit viel Fleisch oder Fisch (die Purine aus den Zellkernen werden zu Harnsäure abgebaut) und zusätzlichem Alkoholgenuss, der die Ausscheidung in der Niere blockiert. Auch viel Fruchtzucker (oder Haushaltszucker, der im Körper zu Traubenzucker und Fruchtzucker umgewandelt wird) – z.B. in Form von Fruchtsaft, Limonaden, Nektar oder Energy-Drinks – ist sehr ungünstig, ebenso Hülsenfrüchte in großen Mengen.
Nicht nur die Gelenke werden in Mitleidenschaft gezogen, auch die Nieren durch häufigeres Auftreten von Nierensteinen.
Wie man jetzt weiß wird allgemein die Aderverkalkung beschleunigt, was eine Ursache sein kann für Nierenfunktionsstörung, Potenzprobleme, Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Bisher hat man die erhöhte Harnsäure nur behandelt, wenn mindestens zwei Gichtanfälle aufgetreten sind, aber hier müssen die entsprechenden Leitlinien noch angepasst werden - eben wegen der Gefahr von den o.g. Gefäßerkrankungen.
Blutwerte von über 8,5 mg Harnsäure pro dl Blut sollten prinzipiell gesenkt werden.
Die Therapie erfolgt durch Vermeidung ungünstiger Lebensmittel und Getränke! und lebenslang durch medikamentöse Senkung auf unter 6 mg/dl.
Es lässt sich nicht nur eine Verschlechterung verhindern, sondern man kann vorhandene Gichtknoten und Gelenkablagerungen auflösen und gichtbedingte Nieren- und Potenzprobleme vermindern.
Bleiben Sie gesund!
Ihr Praxis-Team
Günstige Lebensmittel bei Hyperurikämie (zuviel Harnsäure im Blut):
Milchprodukte als Eiweißquelle sind gut - Innereien sind nicht empfehlenswert.
Als Getränke sind Wasser, Tee und Kaffee - jeweils mit möglichst wenig Zucker - geeignet - weniger die o.g. Softdrinks oder Alkohol.
Gemüse ist allgemein günstig - am meisten Purin ist vergleichsweise in Sojabohnen, Erbsen, Linsen, Sonnenblumenkernen und Erdnüssen enthalten.
Versuchen Sie, mit möglichst geringen Mengen an Süßigkeiten auszukommen und reduzieren Sie Ihr Übergewicht langsam - extreme Fastenkuren sind ungünstig, weil durch den Abbau körpereigener Zellen der Purinspiegel auch wieder steigt.