Milliarden für die Ärzte in Berlin Reinickendorf in Tegel Borsigwalde

Milliarden für die Ärzte

Milliarden für die Ärzte
Die Vergütung der niedergelassenen Ärzte wird jetzt um 2,7 Milliarden Euro angehoben. Das ist eine Erhöhung um rund 10%.
Diese auf den ersten Blick recht deutliche Steigerung wird von Kassenvertretern und den Beitragszahlern kritisiert, aber man muss zunächst einmal die Hintergründe ansehen:

In den über 20 Jahren seit unserer Niederlassung gab es bisher eigentlich keine Steigerung der Honorierung - eher das Gegenteil:

Eine immer kleinere Zahl von Beschäftigten sollte immer mehr und immer aufwendigere Untersuchungen und Behandlungen mit ihren Beitragssätzen finanzieren und das bei einer Bevölkerung, die immer älter - und damit auch kränker - wird. Für diesen Mehraufwand an Arbeit waren eher zusätzliche Krankenhäuser, Praxen, Ärzte und Mitarbeiter notwendig geworden.

Wegen zunehmender allgemeiner Arbeitslosigkeit und geringerer Löhne der häufiger eingesetzten Kurz- und Leiharbeiter stiegen die Kasseneinahmen leider kaum und die an die Löhne gekoppelten Zahlungen der Kassen an das Gesundheitssystem konnten nicht einmal die Inflationsverluste ausgleichen.

Eigentlich ist für jeden vorhersehbar, dass die Finanzierung unseres weltweit auf höchstem Niveau arbeitenden Gesundheitssystems so nicht funktionieren konnte!

Jährlich wurde daran herumgeändert:
Man erhöhte ständig die Beitragssätze für die Krankenversicherung und versuchte zu sparen, ohne dass dadurch die Qualität der Versorgung leiden sollte (!?), mit immer neuen Ausschlüssen, Rabattverträgen, Vorschriften und weiteren "Reformen": Negativlisten, Zuzahlungen und Quartalsgebühren für die Patienten, weiter fallende Bezahlung der Arztleistungen (Punktwertverfall und Gesamtmengenbegrenzung, Gehaltskürzungen beim Nichteinhalten der Budgets), unzureichende Pauschalen für Krankenhausbehandlungen und Begrenzungen der Labor- und Medikamentenkosten, sowie einer Unmenge an Verwaltungs- und Kontrollmaßnahmen.

Ergebnis ist, dass wir - wie fast alle Arztgruppen - 20 bis 30% unserer Arbeit gar nicht vergütet bekommen! Das bedeutet, dass wir die letzten drei Wochen im Quartal umsonst arbeiten, dafür aber noch sozusagen Geld mitbringen müssen, denn die Kosten für die Angestellten und die Praxis laufen natürlich weiter. - Und die Leistungen, die bezahlt werden, haben einen lächerlichen Punktwert: Kennen Sie einen vernünftigen Handwerker, der für 20 Euro (incl. Wegegelder) einen Hausbesuch macht? Von uns wird das verlangt!

Um also nur diese seit vielen Jahren durchgeführte unbezahlte Mehrarbeit auszugleichen, hätte die Erhöhung der Ausgaben für die niedergelassenen Ärzte schon rund sieben Milliarden Euro betragen müssen - und erst darüber hätte man gerechterweise von einer Verbesserung der Ärzteeinkommen sprechen dürfen...

Andererseits gäbe es schon gewaltige Einsparpotentiale bei der Krankenversicherung (deutlich über 40 Milliarden Euro) für die nicht die Beitragszahler aufzukommen haben, sondern der Staat:
Die beitragsfreie Mitversicherung der Familienangehörigen bildet die größte Summe. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch! Natürlich sollen die nicht alle extra zahlen, aber die Kosten für diese soziale Unterstützung hat der Staat und nicht andere Beitragszahler zu tragen! - Genauso verhält es sich mit den Kosten für Mütter, Schwangere und Hartz-IV-Empfänger.
Auch muss der Mehrwertsteuersatz für lebenswichtige Medikamente auf sieben Prozent gesenkt werden, wie er sogar für Zeitschriften gilt.
Genau die Summe, die durch die erhöhte Mehrwertsteuer eingenommen wird, gibt die Regierung jetzt großzügig in den Gesundheitsfonds ab 2009 wieder zurück.

Siehe auch:
Adresse
  • Praxis Dr. Lindemann
    Fachärzte für Allgemeinmedizin
  • Räuschstraße 57a
    13509 Berlin Reinickendorf Tegel
  • tel. (030) 435 10 65